SG Nikolausdorf / Littel Frauen – BSV Benthullen 1:2
Mit einem Heimsieg wollten die Spielerinnen ihren Platz im oberen Tabellenbereich festigen. Der äußere Rahmen war bereitet: sonniges Wetter in Nikolausdorf und eine stattliche Zuschauerzahl (mit einem zahlenmäßigen Plus bei den Fans aus Littel und Nikolausdorf). Dazu Bratwurst und Kaltgetränke. Und die Erinnerung an den Derbysieg beim letzten Aufeinandertreffen beider Teams an gleicher Stelle. Es wurde 9 gegen 9 gespielt, was dem BSV sicherlich etwas entgegenkam. Es begann auch gut für die heimische Mannschaft. Bereits in der ersten Aktion fast die Führung, als Frauke Hibbeler den Ball zur eigenen Torhüterin zurückpasste, die aber den Ball verfehlte und das Spielgerät erst kurz vor der Torlinie noch wegschlagen konnte. In den nächsten Minute versuchte es drei Mal Nicole Krajinski mit Weitschüssen, doch entweder gingen die Bälle übers Tor oder wurden von Farina Bonin gehalten. In der 10. Minute war es dann aber soweit: die von Mayline Süßmilch geschlagene Ecke landete am langen Pfosten bei Spielertrainerin Janine Willenborg, die kein Mühe hatte zum 1:0 zu vollstrecken. In der Folge stand die SG-Abwehr um Vanessa Otten sehr sicher, Torhüterin Stefanie Bert hatte wenig Beschäftigung. Die Chancen lagen eindeutig auf Seite der Heimmannschaft. In der 23. Min. stahl Teresa Grothaus ihrer Gegenspielerin den Ball, machte einen Haken, der Schuss ging aber knapp daneben. Christina Vornhagen (30.) und Nicole Krajinski (32.) vergaben die nächsten Gelegenheiten. Diese Torchancen konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass es insgesamt ein „müder Kick“ war, dem im Vergleich zum letzten Derby das Kämpferische, die Emotionen und die Lautstärke auf dem Platz fehlten. Viel wurde mit Weitschüssen probiert, so auch von Vanessa Otten mit einem Freistoß fast von der Mittellinie aus. (37.). Vanessa war auch an der nächsten Aktion beteiligt, als nach einem Missverständnis in der SG-Abwehr Torhüterin Stefanie Bert rettend eingreifen musste. In der nächsten Aktion kam die Keeperin aber zu spät. Anneke Oltmann spielte mehrere Abwehrspielerinnen aus, machte einen Haken und der nicht unhaltbare Ball ging unter Torhüterin Bert hindurch zum Ausgleich ins Tor. Der BSV war mittlerweile besser ins Spiel gekommen, die letzte Möglich vergab aber Janine Willenborg nach einer Ecke, als die BSV-Torhüterin zur Stelle war.
Der Unterhaltungswert der Begegnung stieg mit dem Wiederanpfiff. Weniger erfreuliches passierte in der 49. Minute, als Carina Knetemann einen genau getimeten Pass in den Lauf gespielt bekam, TW Stefanie Bert tunnelte und damit das umjubelte 1:2 erzielte. In der 55. Minute wurde es dann noch mal spannend. Stefanie Bert schlug einen langen Abschlag, Nicole Krajinski setze sich energisch gegen ihre Gegenspielerin durch und TW Farina Bonin hielt den Ball – allerdings war sie außerhalb des Strafraumes. Dem SR blieb nichts anderes übrig als ihr die Rote Karte zu zeigen. Dafür ging jetzt ihre Schwester Fiona Bonin ins Tor und der BSV musste über eine halbe Stunde in Unterzahl spielen. Die Spielerinnen der SG nutzten die numerische Überzahl nur bedingt. Die „neue“ Torhüterin wehrte einen Schuss von Melanie Brandes aus 20m ab (60.). In der nächsten Aktion (61.) foulte TW Bonin eine SG-Spielerin im 16er, den Strafstoß schoss Melanie Brandes allerdings so unplatziert und lasch, sodass TW Fiona Bonin den Ball sogar fangen konnte. Kurz danach gab es einen indirekten Freistoß 14m vorm Tor (unerlaubter Rückpass), der von Nicole Krajinski geschossene Ball ging aber knapp drüber. Danach wurde den Zuschauern viel Stückwerk geboten, das Kombinationsspiel der SG war zum Erliegen gekommen und die wenigen Chancen wurden von der guten Fiona Bonin im Benthullener Tor vereitelt. Janine Willenborg hatte in der 73. Minute noch eine Möglichkeit, doch ihr versprang beim Torschuss der Ball. Kurz danach setzte sich Elisa Behrens sehr schön am rechten Flügel durch, sie spielte dann noch ihre Gegenspielerin aus, legte Nicole Krajinski den Ball auf, doch deren zu schwacher Abschluss wurde Beute der Keeperin des BSV. In den letzten 15 Minuten brachte der BSV das Ergebnis erfolgreich über die Zeit, den Gastgeberinnen gelang es nicht den Ausgleich zu erzielen. So durften am Ende die Spielerinnen aus Benthullen jubeln, der umso verdienter war, da sie lange Zeit in Unterzahl spielten. Und die Spielerinnen der unterlegenen Mannschaft mussten feststellen, dass man ein Spiel erst spielen muss und es nicht schon vor dem Anpfiff gewonnen hat. Alles eine Frage der Einstellung. Oder wie sagte mal ein ehemaliger Nationalspieler: „Fußball findet im Kopf statt“.